43. Lokturnier- Ein Turnier der Herzlichkeit

Bei dem diesjährigen 43. Traditionsturnier vom 20.-23.08.2015 hatten die Schöneweider scheinbar zuvor einen Vertrag mit Petrus geschlossen, denn das gesamte Turnier über gab es herrlichen Sonnenschein bei 25 bis 30° Celsius. So machte das Tennisspielen richtig Spaß! 67 SeniorenInnen traten den Weg nach Berlin an, um in den AK 40 bis 80 die Schläger zu kreuzen. Sie trafen dabei auf eine aufgrund der vielen fleißigen Helfer gut präparierte Tennisanlage, die sprichwörtlich zu einem Tennisfest einlud.

Gespielt wurde bei den Damen in fünf und bei den Herren in sieben Altersklassen. Dazu kamen dann noch die Damendoppel (DD) U120/ Ü120 und Herrendoppel (HD) U120/ Ü120/ Ü140. Es wurden zwei Gewinnsätze mit ggf. einem die Entscheidung herbeiführenden Match-Tiebreak im dritten Satz ausgetragen. Das Turnierzeit-freundliche „No Add“ fand ebenso seinen Anklang bei den Spielern, auch wenn es für den ein oder anderen ungewohnt war. Der Berliner Veranstalter sorgte zudem dafür, dass vor jedem Spielbeginn die Namen der Spieler in großen Lettern am Platz angebracht wurden, damit die Zuschauer gleich wussten, welche Gegner sich gegenüberstehen. Auch wurde jedem Spieler eine Farbe zur Unterscheidung zugeteilt: grün für Heim und blau für Gast. Die Spieler nutzten die jeweilige Bank in Ihrer Farbe und trugen jeweils auch ein entsprechendes Schweißband.

Das erste Endspiel gab es bereits am Freitag und entwickelte sich zu einem Zu­schauermagneten. Das Finale der Herren 80 war angesetzt und Peter Kaltschmidt (Stendal) und Horst Köppen (Berlin), früher beide Spieler der Berliner Stadtliga-Meistermannschaft von Lok Schöneweide, lieferten sich ein sehenswertes und spannendes Match, welches ganz knapp mit 7:6 zugunsten von Peter entschieden wurde- aber gewonnen haben an diesem Tag letztlich mit Sicherheit beide.

Richtig spannend ging es auch in anderen Finalspielen zur Sache. Bei den Jüngsten, Herren 40, kam es zu einem internationalen Finale: Irek Dongiewicz (Polen) vs. Thomas Lehne (Deutschland). Im ersten Satz ein klare Angelegenheit. Irek spielte sicher und gewann so ziemlich jeden langen Ballwechsel. 6:2 hieß es dann alsbald. Unerwartet dann der zweite Satz: Thomas Lehne schien vom alten Pat Cash Fieber erfasst und stürmte bei jeder noch so kleinen Möglichkeit ans Netz. Mit Erfolg! 2. Satz 6:0 für den Lokalmatador. Dritter Satz, Champions-Tiebreak. Thomas hatte bereits in seinen vier Spielen vorher drei im Match-Tiebreak für sich entschieden. Und so legte er auch los. 5:3 hieß es schnell. Doch dann verließ ihn der Mut und Irek kam mit seinem sicheren Spiel zu leichten Punkten. Beim 6:7 dann der entscheidende Ball … ein Netzroller! Am Ende hieß es 10:7 für Irek, der verdient gewann und erstmalig den Pokal nach Polen brachte.

Ähnlich spannend war auch das Finale der Herren 50. Lutz Püffelt vom Blankenburger TC siegte gegen Thomas Herrmann vom SSV PCK 90 Schwedt. Die ersten beiden Sätze waren mit 3:6 und 6:2 ziemlich klar. Auch hier musste der 3. Satz entscheiden. Lutz zeigte dabei konditionelle Vorteile und vor allem Nervenstärke.

Im Finale der Herren 60 sah es lange nach einer klaren Angelegenheit aus. Peter Kaudasch vom ESV Kirchmöser fegte Stefan Moll von TC Blau-Weiß Eisenach im 1. Satz 6:0 vom Platz. Während Peter noch an einen schnellen Sieg glaubte, fing sich Stefan und fand kampfstark ins Spiel zurück. In den entscheidenden Momenten war Peter jedoch trotzdem etwas stärker und siegte am Ende 6:0, 7:5.

Bei den Herren 65 kam es zum Finale zwischen Klaus Menke (TC Gelb-Weiß Falkensee) und Dieter Anders (TC Elsterwerda)- zwei „alte“ Haudegen, welche schon oft um den Sieg spielten. Leichtfüßig und mit einem gesegneten Händchen ausgestattet behielt Klaus in diesem Spiel die Oberhand und gewann 6:3, 6:4.

Auch bei den Herren 70 trafen zwei alte Weggefährten aufeinander. Wilfried Pittke, früher in Schöneweide und jetzt in Friedrichshagen aktiv und Eberhard Geske vom Heimklub. Der sonst so sicher spielende Eberhard traf jedoch in Satz 1 so gut wie nichts. Wilfried gewann sicher 6:1. Auch im zweiten Satz war nicht viel von der sonst so beherrschten Spielweise von Eberhard zu sehen, aber kämpferisch legte er nochmals zu. Gereicht hat es nicht und Wilfried gewann verdient 6:1, 6:4.

Die Herren 75 spielten im Staffelmodus. Gewonnen hat Werner Scheinflug vom SV Leipzig 1910. Zweiter wurde Johann Riedlinger vom TC Stendal 1912. Das entscheidende Match zwischen den beiden ging über drei Sätze und mehr als zwei Stunden. Werner setzte sich am Ende mit 11:9 im Champions-Tiebreak durch.

Die jüngsten Damen spielten ebenso im Staffelmodus Jede gegen Jede. Alle Spiele gewonnen hat Sabine Lehmann (NTSV Strand 08). Zweite wurde Helgrid Gebhardt vom TC Rotehorn Magdeburg. Auch hier ging das entscheidende Match über drei Sätze.

Bei den Damen 50 setzte sich Christiane Köppke vom SV Lok Blankenburg souverän ohne Match- und Satzverlust durch. Zweite wurde Regina Krause vom TC Frankfurt/Oder.

Äußerst spannend ging es bei den Damen 65 zu. Drei Teilnehmerinnen spielten gegeneinander. Am Ende hatte jede einen Sieg und eine Niederlage auf dem Konto. Es wurde also spannend, denn es musste nun die Satzbilanz herhalten. Folgende rechnerische Reihenfolge ergab sich daraus: 1. Helga Boer (SV Lok Blankenburg) 3:2 Sätze, 2. Barbara Scheibner (SV Leipzig) 3:3 Sätze, 3. Heidi Colditz (SV Leipzig) 2:3 Sätze.

Auch bei den Damen 70 wurde im Staffelmodus gespielt. Ohne Matchverlust gewonnen hat hier Hella Tischer vom SV Leipzig vor ihrer Vereinskollegin Ingrid Bartholdt. Auch in dieser Konkurrenz wurde das entscheidende Spiel im Champions-Tiebreak entschieden.

Als Zusatzrunde, für die die noch nicht genug vom Tennis hatten und die in den Einzelwettbewerben nicht mehr vertreten waren, wurde ab Samstagmittag eine kleine Mixedrunde gespielt, aus der die Paarung Krause/Muhnke als Sieger hervorgingen.

 

Und hier der GESAMTÜBERBLICK über die strahlenden Sieger:

Damen AK 40-70: Sabine Lehmann, Christiane Köppke, Birgit Schneiderhan, Helga Boer, Hella Tischer

Herren AK40-80: Irek Dongiewicz, Lutz Püffeld, Peter Kaudasch, Klaus Menke, Wilfried Pittke, Eckhard Beilecke, Peter Kaltschmidt    

Damendoppel: Weber/ Rakette, Boer/ Wolf

Herrendoppel: Dongiewicz/ Meyer, Anders/ Wolf, Geske/ Pittke

Hier können auch noch einmal alle Ergebnisse nachgelesen werden. Wir gratulieren an dieser Stelle nochmals herzlich allen Siegern und Platzierten!

 

Gastfreundschaft wurde beim 43. Lokturnier wieder groß geschrieben. Für viel Spaß und Gemütlichkeit neben dem Tennisplatz sorgten am Donnerstag die Skatrunde sowie ein Lagerfeuer mit Gulaschtopf. Am Freitag wurde dann gegrillt und es kam zu einem kulturellen Höhepunkt: das mit 30 Musikern ausgestattete Blasorchester Köpenick bot eine Stunde lang einen Ausschnitt aus seinem Programm, angefangen bei Paul Linke bis hin zu zeitgenössischen Melodien. Am späten Abend kamen auch noch die Dart- und Pokerspieler zu ihrem „Ausgleichssport“. Da wurde selbst um Mitternacht noch nicht auf die Uhr geschaut. Nicht unerwähnt sollten auch die bei den Lokturnieren traditionell stattfindenden Gesprächsrunden der Spieler bleiben- sei es „neben“ den Spielen oder auch beim Turnierfest am Samstag auf der Tennisanlage. Es hatten sich auch bekannte Namen eingefunden, Irmgard Richter, Dr. Horst Güntzel und der Redakteur der „Tennis Bln/Brdbg“ Bernd Prawitz.

Für alle Interessierten gibt es das neuerschienene Buch „Lokturniere – die zweiten 50 Jahre“.

Alles in allem war es ein sehr schönes Turnier. Wir freuen uns schon jetzt auf das Lokturnier in Magdeburg im näch­sten Jahr, wo es erstmalig ausgerichtet wird.

Und so geht es weiter mit den Lok- Senioren-Traditionsturnieren:

  1. Lok-Turnier Sen/in 2016 in Magdeburg
  2. Lok-Turnier Sen/in 2017 in Elsterwerda
  3. Lok-Turnier Sen/in 2018 in Eisenach
  4. Lok-Turnier Sen/in 2019 in Blankenburg
  5. Lok-Turnier Sen/in 2020 in Halberstadt
  6. Lok-Turnier Sen/in 2021 in Frankfurt/O
  7. Lok-Turnier Sen/in 2022 in Eisenach
  8. Lok-Turnier Sen/in 2023 in Berlin
  9. Lok-Turnier Sen/in 2024 in Elsterwerda

 

Dazu kommen noch die Winter-Lokturniere in der Halle in Elsterwerda:

30.-31.01.2016: Ehepaar/Mixed-Hallenturnier

26.-28.02.2016: Doppel-Senioren-Hallenturnier