So spät in der Saison stand wohl noch nie ein Punktspiel für irgendeine Mannschaft des ESV Lok Berlin-Schöneweide e.V. auf dem Programm. Am 01. September 2019 ging es für die Schöneweider zum Ausflug nach Reinickendorf, Gegner war die 3. Mannschaft des hiesigen SV Reinickendorf 1896 (SVR), in der Altersklasse 30+.
Glücklicherweise konnten alle 6 Einzel zeitgleich um 9 Uhr ausgetragen werden, denn das Wetter präsentierte sich nochmal von seiner sommerlichen Seite, schwülwarm, mit bis zu 30°C. Klarer Favorit waren die Nordberliner, die ihre bisherigen 5 Verbandsspiele alle gewinnen konnten und laut TVBB-Meldeliste durchschnittlich 2-3 Leistungsklassen besser eingestuft waren. Ohne zuviel Spannung vorwegzunehmen, der ESV blieb am Ende punktelos, wenngleich auch nicht ganz chancenlos.
Björn Trost, Philipp Pittke und Tobias Klette an den Positionen 4-6 verloren ihre Einzel allesamt recht deutlich, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Björn erwischte eigentlich einen guten Start, ließ den Gegner zunächst die Fehler machen. Dumm nur, dass dieser irgendwann ins Spiel fand, das Spiel machte und Björn die Fehler überließ (3:6, 1:6). Viele Fehler und fehlende Sicherheit waren auch der Grund für Philipps Niederlage (0:6, 2:6), wobei er es dem Gegner mit häufig „manngenauen“ Rückgaben, anstatt ihn Laufen zu lassen, auch zu einfach machte. Auch Tobi verlor überdeutlich mit 2:6, 0:6. Es dürfte nur ein schwacher Trost sein, dass das Ergebnis deutlicher ausfiel als der Spielverlauf.
An Position 1 und 2 ging es gleich zweimal in den Match-Tiebreak. Torsten „Schulle“ Schulz war dem 1. Punkt schon ziemlich nahe. In einem Duell auf Augenhöhe (3:6, 6:3) führte er im Match-Tiebreak bereits mit 8:5, im entscheidenden Moment verließen ihn jedoch Nerven und Glück. Bei Alexander Ellmann sah die Sache schon nach einer ziemlich klaren Angelegenheit aus. Mit 0:6 ging der erste Satz verloren, doch dann hatte er ein Konzept für den zweiten Satz parat (6:4). Wenn der Einstieg in den Match-Tiebreak besser geklappt hätte, wäre mehr drin gewesen (3:10). Mächtig mit dem Wetter, aber auch dem Gegner zu kämpfen hatte Daniel „Hufi“ Hufenbach an Position 3. Dieser entpuppte sich als Jungspund, Powertennis war sein Spiel. Doch das solche Gegner mit der richtigen Taktik – hier lange, halbhohe Topspinschläge – bezwingbar sind, hätte Hufi fast bewiesen. Am Ende fehlte leider die Kraft und Kondition, 5:7, 4:6.
Trotz bereits feststehendem Tagessieg wurden die Doppel bei mittäglicher Hitze noch ausgetragen. Die besten Chancen auf einen Punkt hatten Alex und Thomas Lehne in Doppel Eins. Man könnte glatt meinen, dass Alex den Spielverlauf aus seinem Einzel kopiert hat. Auch hier war der erste Satz schnell weg, wurde der Zweite rasch gewonnen, und im Match-Tiebreak wieder am Anfang die entscheidenden Fehler gemacht (1:6, 6:2, 5:10). Schulle und Björn in Doppel 2 waren vom Ergebnis her immer dicht dran, am Ende entschied ein normaler Tiebreak über den Sieg (4:6,6:7). Tja und Philipp und Tobi im dritten Doppel zeigten eine starke, kämpferische Einstellung, leider erwies sich der Gegner – die Nummer 1 spielte im Doppel mit – am Ende als zu stark (0:6,3:6). Am Ende gratuliert der ESV Lok dem SVR zum verdienten 1. Platz in der Bezirksoberliga 1, Staffel B. Das mit Abstand stärkste Team ist auch Meister geworden. Die Schöneweider landen auf Platz 3 von 6 Teams. Spaß gemacht hat die Saison, besonders die zwei knappen 5:4 Erfolge gegen Spandau und Kleinmachnow (Stichwort drei gewonnene Doppel). Die spannende Frage wird sein, ob es im nächsten Jahr endlich mal was mit dem Sieg gegen TC Wilmersdorf wird, und ob die 30er Herren des ESV Lok mal ganz oben mitmischen können.